Spezielle Schmerztherapie
Die Zusatzbezeichnung "Spezielle Schmerztherapie" (in österreich öÄK-Diplom) erfordert eine ganzjährige und ganztägige Ausbildung
in einer spezialisierten schmerztherapeutischen Einrichtung.
Häufig hat der Schmerz seine Warnfunktion verloren und ist chronifiziert.
Chronisch schmerzkranke Patienten werden oft nicht verstanden, da die Ursache der Schmerzsymptomatik nicht mehr feststellbar ist.
Neuere funktionelle MRT-Bilder haben vermehrte Aktivitäten bestimmter Hirnareale nachweisen können. Das Ausmaß dieser übererregung
des Hirns ist vergesellschaftet mit biografischen Traumen, Angstzuständen und Depression. Die Patienten werden mehr und mehr sozial
isoliert, häufig sogar innerhalb der Familie.
Seit diesen Erkenntnissen, man nennt es auch "Schmerzgedächtnis", hat sich zunehmend in der modernen Schmerztherapie ein interdisziplinärer
Therapieansatz durchgesetzt, das heißt mehrere ärztliche Fachgruppen sowie Psychotherapeuten, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und andere
medizinische Berufe sind für eine erfolgreiche Verbesserung der Lebensqualität notwendig. Natürlich spielt im Behandlungsteam der
Schmerztherapeut in enger Zusammenarbeit mit dem Hausarzt eine zentrale Rolle.
Je nach Ausbildung und Schwerpunkten wird der Schmerztherapeut in gemeinsamer Festlegung mit dem Patienten ein Behandlungsregime entwickeln.
Nur in Zusammenarbeit mit dem Patienten wird dieser erfolgreich sein.
Wie bei jeder Therapie wird mit einer ausführlichen Schmerzanamnese, Schmerzmessung und körperlichen Untersuchung begonnen. Besonders
das Ausfüllen eines speziell entwickelten Schmerzfragebogens verlangt die korrekte und engagierte Mitarbeit des Patienten. Deshalb ist
es notwendig eine vorhandene Lesebrille zur Ordination mitzubringen. Nur so wird der Schmerztherapeut den Chronifizierungsgrad und zusätzliche
psychosoziale Aspekte feststellen können. Wie schon erwähnt wird dann eine spezifische Therapie mit dem Patienten festgelegt.
Im Vordergrund meiner Praxis stehen hier Manuelle Techniken, Neuraltherapie mit so genannten "großen Blockaden" von Nerven,
Nervenbündeln und Nervenknoten (so genannte Ganglien), rückenmarksnahe Blockaden, Akupunktur, mehrere Verfahren der Komplementärmedizin
und natürlich eine moderne auf die Mechanismen der Schmerzentstehung angepasste Medikamentöse Therapie. Hier spielen starke Opiate eine
wesentliche Rolle, da sie im Gegensatz zu den herkömmlichen Schmerzmitteln keine Nebenwirkungen auf Organsysteme haben. Außerdem werden
so genannte Co.- Analgetika wie Antidepressiva, Antikonvulsiva und Muskelrelaxantien in Kombination mit den Schmerzmitteln eingesetzt.
Der bio-psycho-soziale Behandlungsansatz wird häufig komplettiert mit Entspannungsverfahren wie die Muskelrelaxation nach Jacobsen oder
andere verhaltenstherapeutische Techniken.